Traditionsreiche KAB feiert Festgottesdienst mit Schwung

Hamme: Ortsverein Herz Jesu besteht seit 150 Jahren

Bochum. Eine Festschrift, Ehrengardisten, Sängerinnen und Bannerträger. Und eine Messe mit Predigt – nicht allein zu Grundsätzen der KAB – bestimmte in Herz Jesu, Hamme, das Fest zum 150. Geburtstag des Ortsvereins mit Danuta Jany und Klaus Grzesiak an der Spitze. Grzesiak, erst vor kurzen als Bochumer KAB-Stadtvorsitzender ausgeschieden, trug im Gottesdienst Fürbitten vor, die verbanden: im Gebet mit Gott und als KAB-ler untereinander. Die Bitten sprachen im festlichen und musikalisch lebendigen Gottesdienst den Gott der Hoffnung, der Freude, der Stärke, des Lichts und der Zuwendung an. Einen Gott, der will und bewirken kann, dass Kirche lebendig bleibt, aktive Menschen der KAB mit anderen glauben und Gemeinde gestalten. Und, dass Seelsorger Kraft tanken trotz eines aktuell oft belastenden Berufsalltags.

Prediger Jürgen Haberl, KAB-Diözesanpräses, machte Mut auch in Zeiten der Kirchenkrise und vieler alternder KAB-Vereine. „Die Ernte ist groß, aber es fehlen Arbeitende im Weinberg“, formulierte er Inhalte des biblischen Gleichnisses in einem auch vom Frauen-Projektchor Herz Jesu gestalteten Gottesdienst. In Zeiten schwindender Kräfte, so Haberl, müsse man nicht mehr alles organisieren wie zuvor. Aber sicher privat und so oft wie möglich als KAB-ler auf Menschen zugehen. „Geht zu unserem Volk“, rief er mit biblischen Worten zu solcher Verkündigung durch alle auf. „Erzählt von dem Menschen Jesus und seiner Botschaft, die das Leben heil macht.“

Gott suchen sowie ihn durch Menschlichkeit neu und sichtbar in Kirche und die Öffentlichkeit zu tragen, sei authentisch. Die Messe, gefeiert von Pfarrer i.R. Jürgen Kuhn, strahlte diesen Geist aus. Die Gläubigen erinnerte Haberl zudem ,,an unsere menschliche Suche nach Frieden“.

Welches Netzwerk die Hammer KAB durch jahrzehntelange Aktivitäten als Partner hat, zeigten die Gäste des Tages bei einer der ältesten noch aktiven KAB im Ruhrbistum. Menschen aus der Landespolitik, der Stadt und aus Kirchengemeinden sowie Aktive aus dem Pfarrgemeinderat Liebfrauen wie der KAB im Bezirk standen dafür. Ein Grußwort der früheren KAB-Bundesvorsitzenden wurde nach der Messe im Gemeindesaal verlesen. Bochums frühere OB Ottilie Scholz schickte ihre Gratulation und Grüße aus dem Urlaub; der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel erinnert an das soziale Wirken der KAB Herz Jesu und seine Verbindungen zu Kirche sowie der auch (sozial-)politisch positionierten Bistumszeitung RuhrWort, die er als Jugendlicher austrug.
 

Im Saal konnten sich alle Besucher in einer kleinen Festschrift auch über besondere Aktivitäten seit der Gründung 1873 informieren. Industrialisierung schuf zwar Arbeit, aber viele Menschen lebten damals in Armut und Abhängigkeit. Dem stellte sich auch die kleine KAB Herz Jesu im Kaiserreich mit Bergmannsvereinen, Knappen und der Männergemeinschaft in Hamme entgegen. Im ersten Weltkrieg setzte sich die KAB mit anderen Vereinen auch für Rechte von Soldaten ein. Sie unterstützte damals deren Familien. 1918 nach Gründung der Republik stand man, anders als viele andere, von Anfang für eine demokratische Gesellschaft ein.
 

Thema der in diesen Jahren auch von Nikolaus Groß beeindruckten und motivierten KAB war der Kampf gegen den Aufstieg der Nationalsozialisten und nach 1939 die Unterstützung von Kriegsdienstverweigerern und Familien der Kriegsopfer, so die Festschrift. Heute bleiben Solidarität und weltweite Gerechtigkeit KAB-Themen, so wie der Einsatz im Glauben für eine nachhaltige Zukunft. 

 

Autor: Ulrich Wilmes

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