Protest in Oberhausen für Demokratie

Demonstrationen in Oberhausen, Nordrhein-Westfalen und Deutschland. In der Stadt von CentrO, der Marina am Wasser und des Kaisergarten-Parks demonstrieren 5000 Frauen und Männer für Menschenwürde, Vielfalt und gegen Rechts. Die Liste der Redner/-innen reicht von Nagihan Erdas (Vorsitzende des Integrationsrats OB) über Oberbürgermeister Daniel Schranz, dem Katholikenratsvorsitzenden Thomas Gäng bis zu Schauspielerinnen und Schauspielern des Theaters Oberhausen. Sie sprechen wichtige Artikel des Grundgesetzes in die aufmerksam schweigende Menge. Bevor wieder Stimmen und Trillerpfeifen erklingen, sorgt ihr professioneller Vortrag für die eindringliche Botschaft: Die Mitte und eine große Mehrheit verteidigen ihre Grundrechte jetzt auch mit Trillerpfeifen. Und sie lebt diese Grundlagen der Demokratie.

Die Menschen auf dem Platz repräsentieren die Breite des Protests: Kinder, die mit ihren Eltern unterwegs sind, zeigen auf einem gemalten Protestschild, wie bunt Oberhausen ist. Auch Menschen fast aller Generationen und Ministerpräsident Hendrik Wüst sind auf dem Friedensplatz. Auch KAB-Mitglieder aus der Stadt zeigen Flagge. Mit dabei ist Diözesanvorsitzender Hermann-Josef Schepers, der bereits einige Tage zuvor in Bottrop demonstriert hatte. „Wir stehen jetzt auf“, betont Helmut Bennewa, Vorsitzender der KAB Herz Jesu aus Oberhausen-Sterkrade im Gespräch vor Ort. „Es war klar, dass wir Kante zeigen, als wir von der Demonstration gehört haben.“ Denn gegen Parolen und leider auch Planungen für millionenfache Abschiebungen habe jeder Mensch das Recht auf ein menschenwürdiges Leben.

Thomas Gäng, der Vorsitzende des Katholikenrates, bezieht für die katholischen Laien und auch für die Stadtkirche vor den 5000 Menschen Stellung: „Es ist kalt in Deutschland.“ Damit meint er nicht die jahreszeitlichen Temperaturen. „Es ist kalt, wenn in rechtsextremen Kreisen geplant wird, dass unsere Nachbarn, die Mitbürgerinnen mit ausländischen Wurzeln, mit Verlust von Heimat und Abschiebung bedroht werden.“ Und: „Es ist kalt, wenn wir uns ernsthaft um den Bestand unserer Demokratie und um die Freiheit Gedanken machen müssen.“ Es werde Zeit, dauerhaft weiter aufzustehen. „Deshalb ich freue mich und bin stolz, dass wir in Oberhausen laut und gemeinsam laut ,Stopp֫  rufen!“ Gäng zitierte Bischof Overbeck und seine Begründung, die AfD sei für Katholiken nicht wählbar.  Denn sie verachteten die  von Gott gegebene Würde der Menschen.

Gäng: „Zugleich dürfen wir all die nicht aufgeben, die sich von den einfachen Antworten verführen lassen.“ Und die, die dieser Partei aus Ärger, Frust oder Verblendung die Stimme geben. ,,Wir müssen um diese Menschen kämpfen. Dass sie zurückfinden in unsere Gemeinschaft, die geprägt ist von Verantwortung füreinander, von Freiheit, Menschlichkeit und Gemeinwohlorientierung.“ Thomas Gäng schließt: „Es lohnt, für eine friedliche, lebenswerte Welt und Gesellschaft zu kämpfen. Dieses Ziel dürfen wir niemals aus den Augen verlieren.“

Autor: uw

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