Internationaler Frauentag am 8. März und was der 9. Juni damit zu tun hat

Seit nun über 100 Jahren wird weltweit der 8.März als der „Internationale Frauentag“ gefeiert, immer mit dem großen Ziel für mehr Gleichberechtigung und Rechte für Frauen einzutreten.  

Seine Wurzeln reichen zurück in die USA, wo die Frauenorganisation der Sozialistischen Partei Amerikas (SPA) einen Tag ins Leben rief, um für das Frauenwahlrecht zu demonstrieren. So fand die Protestaktion erstmals am 19. Februar 1909 in den USA statt und markierte den Beginn einer Tradition, die sich über die Kontinente ausbreitete und von Jahr zu Jahr mehr Anhänger und Zuspruch gewann. Im Jahr 1975 erklärte die UNO offiziell den 8. März als „International Women’s Day“. 

In Deutschland erlangte der 8.März erst durch die Frauenbewegung Ende der 1960er an Bedeutung. Die Forderungen nach Selbstbestimmung über den eigenen Körper, dem Recht auf ein Leben ohne Diskriminierung und Bedrohung durch Gewalt und das gleichberechtigte Mitentscheiden in der Gesellschaft, waren die treibenden Kräfte für die Bewegung, die positive Veränderungen hervorbrachte. 

Das diesjährige Motto „Frauen wählen“ ruft ebenfalls zu einer aktiven Beteiligung auf, um weitere Veränderungen anzustoßen, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Europawahlen am 9. Juni.  

Denn noch immer sind Frauen in vielen Lebensbereichen benachteiligt: beim Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, in der Politik genauso wie in der Arbeitswelt. Es ist wichtig, diese Ungleichheiten zu überwinden und für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen, z.B. durch den Erlass neuer Gesetze, um strukturelle Veränderungen zugunsten der Frauen und der Gleichberechtigung zu schaffen.  

Wählen ist eine Möglichkeit, aktiv darauf Einfluss zu nehmen. Bereits zwei Drittel der in Deutschland gültigen Rechtsnormen gehen unmittelbar oder mittelbar auf die Beschlüsse der EU zurück. Es sind Fragen wie: „Brauchen alle Mitgliedstaaten einheitliche Lebensbedingungen mit verbindlichen Sozialstandards? Braucht Europa bessere Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen, um Rechtsradikalismus, Sexismus und Diskriminierung die Grundlage zu nehmen? Muss die EU familienfreundlicher werden?“, mit denen sich das Europäische Parlament auseinandergesetzt muss, um ein gerechtes Europa und eine gerechtere Zukunft für alle zu gestalten.

Im Hinblick auf die bevorstehenden Europawahlen soll der heutige internationale Frauentag an die mühsam errungenen Rechte erinnern und dazu dienen, alle Frauen zur Teilnahme an der kommenden Wahl zu mobilisieren.

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