Dass das eigene Beziehungsleben oder die sexuelle Orientierung im Ruhrbistum keine arbeitsrechtlichen Sanktionen nach sich ziehen, haben Bischof Dr. Overbeck und Generalvikar Pfeffer in einem Brief an rund 3.800 Religionslehrerinnen und -lehrer sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Bistumsverwaltung, in den Pfarreien, den Bischöflichen Schulen und der Katholischen Erwachsenen- und Familienbildung bekräftigt. Das Bistum verzichtet bei bestehenden Arbeitsverhältnissen und Neueinstellungen auf die Anwendung des Artikels 5 Abs. 2 Nr. 2 (Buchstaben c und d) der Grundordnung im kirchlichen Arbeitsrecht.
Die KAB im Bistum Essen steht als Verband hinter der Entscheidung des Bistums Essen, die Vorschrift aus der Grundordnung nicht anzuwenden. „Mit dieser Zusicherung nimmt das Bistum seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur die Sorge vor beruflichen Schwierigkeiten, sondern bekennt sich auch zu dem Wert aller Menschen, die sich bei uns im Ruhrbistum für die katholische Kirche engagieren“, begrüßt Andreas Schellhase, Diözesansekretär der KAB im Bistum Essen, die Stellungnahme von Bischof Dr. Overbeck und Generalvikar Pfeffer. Bei der KAB im Bistum Essen findet der Passus aus der Grundordnung keine Anwendung mehr. Es kommt in einem Arbeitsverhältnis nicht auf das private Beziehungsleben an, sondern darauf, was ein Mensch über seine Persönlichkeit, sein Wissen und sein Können beitragen kann. „Uns ist wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter menschlich zu uns passen, ob sie unsere Art zu Denken und zu Handeln teilen“, erklärt Jürgen Haberl, Diözesanpräses der KAB Essen. „Die Frage nach dem Beziehungsleben und der sexuellen Orientierung spielt bei uns keine Rolle. Das wird auch in Zukunft so bleiben.“
Hintergrund: Mit der Initiative #OutInChurch haben sich Ende Januar 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der katholischen Kirche als nicht heterosexuell geoutet. Die Stellungnahme des Diözesanverbandes der KAB im Bistum Essen zur Initiative #OutInChurch finden Sie hier.
