Missbrauchsgutachten im Erzbistum München und Freising

Stellungnahme der Diözesanleitung der KAB im Bistum Essen zum kürzlich veröffentlichten Gutachten über den sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising.

Das veröffentlichte Gutachten über sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising von 1945 bis 2019 ist eine erneute schmerzhafte Zäsur in der Geschichte der katholischen Kirche. Das Wissen über die neuerlichen schwerwiegenden Taten in der katholischen Kirche lässt viele Menschen an der Kirche, an den Verantwortlichen und an ihrem Glauben zweifeln. Denn die Taten zeugen von gravierenden Vergehen in einem Umfeld, welches eigentlich Hoffnung, Trost und Schutz spenden sollte. Das Ausmaß ist erschreckend, es ist beschämend und es berührt uns alle, die wir uns in der Umgebung der Kirche engagieren.

Umso wichtiger ist eine Aufarbeitung der Vergangenheit, die die Betroffenen in den Mittelpunkt stellt. „Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich um einzelne menschliche Schicksale und um Opfer schwerster Straftaten handelt“, fordert Jürgen Haberl, Diözesanpräses der KAB im Bistum Essen. „Die Folgen begleiten die Opfer und Betroffenen und ihre Familien über ihr gesamtes Leben.“ Kann es für die Menschen, die Opfer sexuellen Missbrauchs geworden sind, eine Wiedergutmachung geben? „Das unfassbare Leid und die traumatischen Erlebnisse kann niemand ungeschehen machen.“, betont Hermann-Josef Schepers, Diözesanvorsitzender der KAB: „Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass den betroffenen Menschen Gerechtigkeit widerfährt: Durch eine konsequente kirchliche und weltliche Aufarbeitung im Hinblick auf persönliche und institutionelle Verantwortung. Das bedeutet, dass wir Strukturen aufbrechen müssen, die die Täter schützen. Katholische Würdenträger müssen ihr vergangenes Handeln, ihre Arbeitsweisen und ihre Haltungen hinterfragen – und Strukturen und Methoden zukünftig verändern.“

„Die Wahrnehmung der katholischen Kirche in Deutschland hat sich durch ihren Umgang mit sexuellem Missbrauch negativ verändert“, testiert Bernd Wagner, stellvertretender Vorsitzender des Diözesanverbandes der KAB im Bistum Essen. Kirche müsse Glaubwürdigkeit und Vertrauen zurückgewinnen, indem sie konsequent und schonungslos die Aufarbeitung der Vergangenheit vorantreibe. „Wir hoffen, dass unsere Kirche bereit ist, sich auf diese dringend notwendigen Veränderungen einzulassen: Aus moralischer Verpflichtung gegenüber den Opfern und um wieder für die Menschen da zu sein.“   

Die Diözesanleitung der KAB im Bistum Essen

Hermann-Josef Schepers (Diözesanvorsitzender)

Manfred Niemann (Stv. Diözesanvorsitzender)

Bernd Wagner (Stv. Diözesanvorsitzender)

Jürgen Haberl (Diözesanpräses)

Andreas Schellhase (Diözesansekretär)

Stellungnahme der Diözesanleitung der KAB im Bistum Essen zum kürzlich veröffentlichten Gutachten über den sexuellen Missbrauch im Erzbistum München und Freising.

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