Jubiläen bei St. Johannes Evangelist Oberhausen

120 Jahre: Vom Bauchredner bis zum Zelten in Berlin

KAB St. Johannes hält zusammen und genoss eine Kaffeetafel mit Kultur im Café
 

Er feiert die 120 Jahre KAB mit. Denn Heinz Oehmen hat weit mehr als die Hälfte der zwölf Jahrzehnte KAB St. Johannes Evangelist in Alt-Oberhausen miterlebt. Mit kräftiger Stimme singt der 87-Jährige wie wohl die meisten der 40 Gäste im Café Lieder von „Bolle reiste“ über „Gute Nacht Freunde“ bis zum irischen Lied der Straße und von Windes im Rücken, der zusammenführt.  Gelebter Zusammenhalt und Mittun in St. Johannes über Jahrzehnte waren Grund dafür, auch einen „unrunden“, den 120. Geburtstag groß zu feiern. Gefördert durch Sponsoren konnte das Leitungsteam um Edeltrud Könen für das Treffen im Café von Haus Abendfrieden gewinnen. Dazu Bauchredner Michael Walta, Gitarrist Michael Könen, Gemeindereferentin Claudia Schwab und Pfarrer Thomas Eisenmenger. Inspiriert vom Bauchredner genießen beide es, bunte Luftballons in besonderen Motiven und Formen aufzublasen. Wenig später erzählt Heinz Oehmen am Kaffeetisch in einer Pause von seinem ersten Riesen-Erlebnis mit der KAB.

„Wir waren in Berlin. Zum Zelten direkt am Olympiastadion als Gäste des großen Katholikentags 1952 dort.“ Der damalige KAB-Chef hatte Oehmen mit 16 Jahren und seine Jungs gleich zu sechst gerade in die KAB aufgenommen. Nun waren sie Mitglieder der „Werksmannschaft“. Sie hatten Urlaub und kratzten Jahre nach Kriegsende Kröten für ihre Berlin-Fahrt zusammen. Oehmen: „Ich machte meine Schreinerlehre. Die vier Tage mit Übernachtung nahe der Arena konnte ich mir leisten.“ Zusammen mit seinen Kumpels wurden die Events der Tage mit dem Motto „Gott lebt“ in der Stimmung des deutschen Wiederaufbaus in Deutschland Riesen-Erlebnis. „Natürlich sprach man damals noch nicht vom Event“, sagt Heinz Oehmen.

Im Saal sind weniger die Geschichte der KAB als viele Erlebnisse und ein temperamentvoller Kaffeenachmittag für die seit Jahren von Diakon Rainer immer wieder „angestifteten“ KAB-Thema. Den Bauchredner, Zauberer, und Unterhalter hatten die Verantwortlichen mit der langjährigen Verbandsreferentin Barbara Reene-Spillmann engagiert. „Der stand im Fernsehen schon mit Thomas Gottschalk auf der Bühne“, erfahren Oehmen und andere Gäste parallel zum Auftritt. Der Künstler in grauer Cordhose, königsblauem Jackett und kontrastreich pinken Poloshirt beeindruckt. Und er lässt einen Ehering verschwinden.  Als der wieder auftaucht, motiviert der Unterhaltungskünstler aus Essen die Kaffeetafel-Gäste zu einem kraftvollen (vorher einstudierten) „Aaah - Oohh – UN-glaublich“. Ein Sprechchor, der Mitmachen und die Saalstimmung steigert.

Warum die aktiven Älteren aus St. Johannes im Geist von Gemeinschaft, Glauben und oft bei Musik ihr KAB-Sein genießen, erklärt Rainer Könen. „Was wir im Alter von 60 bis rund um 90 können, tun wir passend zu unserem Alter. Zum Jubiläum etwa suchte das Leitungsteam das Abendfrieden-Café aus, damit niemand aus KAB und Seniorenkreis nur Arbeit mit dem Fest  hatte. 2003 hatte Könen mit anderen den jetzt 20-jährgen Seniorenkreis gegründet. „Wir treffen uns - Gott sei Dank auch wieder nach der Pandemie - alle 14 Tage in der Krypta zum Gottesdienst und zu Geselligkeit oder einem Vortrag danach. Bewusst pflegten die KAB-ler auch in schwierigsten Corona-Zeiten ihren Kontakt am Telefon und– wo möglich - privat in kleiner Runde. „Das soll nicht verloren gehen, solange wir Spaß daran haben“, sagt Edeltrud Könen als Vorsitzende. Es gilt auch für Feste wie das mit dem professionellen Bauchredner. Am Ende gefragt – gab der seine Adresse auch für mögliche private oder pfarrliche Ereignisse weiter.
 

Autor: Ulrich Wilmes

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